Kommenden Donnerstag, 11. September 2025, findet ab 11 Uhr wieder der bundesweite Warntag statt – auch in Baden-Württemberg werden verschiedene Warnkanäle getestet. Etwa werden die Warnapps NINA, KATWARN und BIWAPP und der Mobilfunkdienst „Cell Broadcast“ ausgelöst. Kommunen haben die Möglichkeit, ihre jeweils eigenen Warnmittel zu testen. Die Stadt Rottweil beteiligt sich mit allen mobilen Sirenen, die in der Kernstadt und in den Ortsteilen stationiert sind.
„Die vergangenen Jahre haben gezeigt: Wir müssen die Menschen in einer Gefahrenlage schnell erreichen können. Deshalb setzen wir mit dem ‚Warnmix‘ auf unterschiedliche Kanäle, wie zum Beispiel Warn-Apps, den Warndienst für Mobilfunk Cell Broadcast, Radio und Fernsehen, Sirenen, Lautsprecherwagen oder Stadtinformationstafeln“, erklärte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister von Baden-Württemberg, Thomas Strobl, im Vorfeld des Warntags 2025. Im Ernstfall funktioniere das nur dann gut und verlässlich, wenn es regelmäßig getestet werde. „Deshalb werden die unterschiedlichen Warnmittel am 11. September 2025 in einem Probealarm bundesweit – und natürlich auch in Baden-Württemberg erneut auf den Prüfstand gestellt. Mit diesen Probeläufen testen wir nicht nur unsere Warnkanäle, sondern wir sensibilisieren auch die Menschen für den Ernstfall. Denn nur so können sie sich bestmöglich schützen“, so Strobl.
Warnung auf allen Kanälen
Am 11. September 2025 werden die über das Modulare Warnsystem (MoWaS) direkt angeschlossenen Warnmittel, wie zum Beispiel die Warn-App NINA oder der Cell Broadcast, ausgelöst. Bei Cell Broadcast handelt es sich um einen Mobilfunkdienst, mit dem Warnnachrichten unmittelbar auf das Handy oder Smartphone verschickt werden, die sich in einer bestimmten Funkzelle aufhalten. In Gefahrenlagen erhalten so alle die, die sich in der entsprechenden Mobilfunkzelle aufhalten, eine Warnung über ihr Handy. Zugleich läuft auch eine Warnmeldung über die zentrale Probewarnung von zahlreichen Rundfunk- und Fernsehanstalten sowie Medienunternehmen. Zeitgleich zur zentralen bundesweiten Probewarnung können die Kommunen ihre kommunalen Warnmittel auslösen, die nicht an MoWaS angeschlossen sind. Hierzu zählen beispielsweise Sirenen oder Lautsprecherwagen. Dadurch haben die Kommunen die Gelegenheit, ihre örtlichen Warnkonzepte und ihre Warnmittel zu erproben.
Das passiert in Rottweil
„Die Stadt Rottweil hat für die Kernstadt und sämtliche Ortsteile mobile Sirenen angeschafft. Der Vorteil: Die Sirenen werden auf die Feuerwehrfahrzeuge montiert und sind so flexibel einsetzbar. Wir können sie im Ernstfall beispielsweise bei Unwettern, Trinkwasserverunreinigungen oder bei Brandfällen ergänzend zur Warnung über die Medien und das Handy auslösen“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf.
„Gerade in einer Zeit, in der Extremwetter und andere Großschadensereignisse häufiger vorkommen, ist der bundesweite Warntag eine wichtige Übung. Er dient dazu, die Alarmierungswege zu testen und gegebenenfalls zu verbessern sowie die Bevölkerung für den Ernstfall zu sensibilisieren“, sagt Stadtbrandmeister Frank Müller. „Sirenen haben die Aufgabe, Aufmerksamkeit zu erzeugen und die Menschen auf eine drohende Gefahr hinzuweisen. Wir nennen das den sogenannten Weck-Effekt“, erklärt Müller. „Für die genauere Information ist es ratsam, dann das Handy oder auch ganz klassisch den Rundfunk zu nutzen.“
Der Bevölkerungswarnton ist ein auf- und abschwellender Heulton und wird ab 11 Uhr eine Minute lang erklingen. Zur Entwarnung wird um 11.45 Uhr ein einminütiger Dauerton abgespielt. Eine der Sirenen wird in Rottweil um 11 Uhr in der Innenstadt am Hauptstraßenkreuz positioniert. Zudem wird diese Sirene im Zeitfenster der Warnung bis 11.45 Uhr nochmals auf der Spitalhöhe getestet. Weitere Sirenen kommen in der Altstadt, in Bühlingen sowie in den Ortsteilen zum Einsatz. Eine Besonderheit: In Zepfenhan wird zusätzlich eine vorhandene stationäre Sirene auf dem Rathaus reaktiviert und getestet.
Gut zu wissen: Über „Cell Broadcast“ wird keine Entwarnung versendet.
Übrigens: Die Teilnahme am bundesweiten Warntag ist freiwillig. Das bedeutet, dass nicht alle Kommunen daran teilnehmen und Warnkanäle vor Ort testen. Die vorhandenen Warnkanäle werden abhängig von ihrer Verfügbarkeit und Einsatzmöglichkeit getestet.
„Die Gefahrenlagen sind vielfältig. Deshalb ist es wichtig, dass sich möglichst viele Kommunen in Baden-Württemberg aktiv am Bundesweiten Warntag beteiligen, damit die Menschen wissen, wie Warnung bei ihnen vor Ort konkret funktioniert“, so Innenminister Thomas Strobl.
Der Bundesweite Warntag verfolgt zwei Hauptziele:
Die Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema Warnung und für die verschiedenen Warnkanäle, über die Informationen und Handlungsempfehlungen in einer Gefahrenlage empfangen werden können.
Die technische Warninfrastruktur einem Stresstest zu unterziehen und die Abläufe der Warnung zu erproben. Zweck des Bundesweiten Warntags ist deshalb ausdrücklich auch, mögliche Schwachstellen im Warnsystem zu finden, um diese im Nachgang zu beseitigen und das System für den Ernstfall noch stabiler zu machen.
Feedbackmöglichkeit für die Bevölkerung
Die Bevölkerung hat am Bundesweiten Warntag sowie den darauffolgenden Tagen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Wahrnehmungen rund um den Warntag und die verschiedenen Warnmittel bei einer Umfrage zu teilen. Diese Umfrage wird das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe am 11. September 2025 ab 11:00 Uhr auf der Internetseite www.warntag-umfrage.de zur Verfügung stellen. Die Umfrage wird bis zum 18. September 2025 um Mitternacht aktiv sein.
Hintergrundinformationen zur Warnung der Bevölkerung
In Baden-Württemberg können die für die Gefahrenabwehr zuständigen Behörden das Modulare Warnsystem (MoWaS)zur Warnung der Bevölkerung einsetzen. Warnmeldungen können damit auf möglichst vielen Wegen verbreitet werden, um so einen möglichst großen Teil der Bevölkerung zu erreichen. Derzeit sind an MoWaS die Warn-Apps NINA, KATWARN und BIWAPP, einige regionale Warn-Apps, der Warnkanal Cell Broadcast, Rundfunk- und Fernsehanstalten, Zeitungsredaktionen und Onlinedienste, digitale Stadtinformationstafeln und einige Verkehrsunternehmen angeschlossen. Alle Warnmeldungen über MoWaS werden auch auf der vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe betriebenen Internetseite www.warnung.bund.de veröffentlicht. In Zukunft sollen auch Sirenen an MoWaS angeschlossen werden. Alle angeschlossenen Warnmittel können über MoWaS zeitgleich und mit einer Eingabe ausgelöst werden.
Die Zahl der Warnmeldungen, die in Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren über das Modulare Warnsystem herausgegeben wurde, ist kontinuierlich gestiegen. Allein im Jahr 2024 haben Behörden von Gemeinden, Städten, Landkreisen und Land insgesamt 264 Warn-meldungen über das Modulare Warnsystem versendet.
Auf der Internetseite des Innenministeriums stehen Informationen rund um das Thema Warnung der Bevölkerung zur Verfügung.
Auch auf der Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sind zahlreiche Informationen zum Bundesweiten Warntag und zum Thema Warnung der Bevölkerung im Allgemeinen zu finden.